Spendenaktion in Hilden: Nicht alle Kinder können sich einen Tornister leisten

Der Kinderschutzbund Hilden unterstützt zusammen mit dem Lions Club bedürftige Kinder zur Einschulung mit Schulranzen, um Chancengleichheit zu fördern. 42 Tornister wurden dank einer 4500-Euro-Spende bereitgestellt.

Kinderarmut betrifft in Deutschland rund jedes vierte Kind. In Hilden setzt sich der Kinderschutzbund Hilden (KSB) für Chancengleichheit beim Schuleintritt ein. In Kooperation mit dem Lions Club wurden für 42 i-Dötzchen Schulranzen gekauft.

Ein Schulbesuch in Deutschland ist teuer, besonders für Kinder aus armen Familien. Die Einschulung kann schnell zu einem Moment der sozialen Ausgrenzung werden. Der KSB versorgt daher seit sieben Jahren Kinder aus bedürftigen Familien zur Einschulung mit Tornistern und wird dabei in diesem Jahr zum vierten Mal vom Lions Club unterstützt. Dieser spendete 4500 Euro für die Aktion.

Neben finanzieller Unterstützung erhielt der KSB auch günstige Tornister vom Taschengeschäft Sogers. Ein Schulranzen symbolisiert Normalität und Zugehörigkeit, weshalb neue Tornister anstelle gebrauchter gewählt wurden, um Stigmatisierung zu vermeiden. Die Kinder durften ihre Wünsche bezüglich Farbe und Motiv äußern.

Die Schulranzen gehen an geflüchtete Kinder und an solche, deren Eltern Unterstützung beim Stellwerk beantragt haben. Astrid Bösch, Präsidentin des Lions Clubs, freut sich, die Tornister an Vertreter der Hildener Flüchtlingsunterkunft zu übergeben.

Die Wichtigkeit solcher Unterstützung wird durch eine Umfrage der Robert-Bosch-Stiftung unterstrichen, die zeigt, dass Kinderarmut für Lehrkräfte sichtbar zunimmt. Im Jahr 2022 galten 21,6 Prozent der Kinder in Deutschland als armutsgefährdet. In Hilden lebten 2022 rund 1255 Kinder in Haushalten, die auf soziale Grundsicherung angewiesen sind. Die tatsächliche Zahl könnte höher sein, da nicht alle Berechtigten Leistungen beantragen und weitere Transferleistungen nicht berücksichtigt wurden.